Das Salzhaus am Römerberg
Zu den zerstörten Gebäuden im Bereich der Frankfurter Altstadt, für deren Wiederaufbau sich Fried Lübbecke und der Bund tätiger Altstadtfreunde nach Krieg besonders einsetzten, gehörte das Salzhaus an der Ecke Römerberg/Braubachstrasse. Aber nicht nur aus diesem Grund möchten sich die FREUNDE FRANKFURTS für dieses Projekt engagieren, auch wenn die Möglichkeit einer Rekonstruktion im Augenblick noch nicht absehbar ist.
Salzhaus und Römer, Quelle: Postkarte, Sammlung Hock
Das um 1600 errichtete Gebäude war zur Zeit seiner Entstehung das prachtvollste Bürgerhaus der Stadt und bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1944 galt es als das kunsthistorisch bedeutendste Fachwerkhaus der Renaissance in Mitteleuropa. Vergleichbare Fachwerkbauten waren nur das Haus Kammerzell in Straßburg und das Knochenhauer Amtshaus in Hildesheim, ohne dass ihr Dekor die gleiche künstlerische Qualität wie die Fassade des Salzhauses erreichte.
Die kostbaren geschnitzten Eichenholzplatten, die auf die Fassade des dem Römerberg zugewandten Giebels aufgesetzt waren, wurden rechtzeitig abgenommen und haben dadurch den Krieg überstanden. Wie das erhaltene Sockelgeschoss hätten sie für den Wiederaufbau verwendet werden können, aber die Stadtverordneten Versammlung entschied sich gegen den Willen zahlreicher Bürger für einen modernen Bau, der sicher nicht zu den Höhepunkten Frankfurter Nachkriegsarchitektur gehört.
In den achtziger Jahren gab es im Zusammenhang mit der Errichtung der Ostzeile de Römerbergs erneut Bestrebungen, das Salzhaus wieder aufzubauen. Sie waren vergeblich. Und trotzdem ist das Thema nicht abgeschlossen.