Straßen- und Parkbäume in Frankfurt

Wie wichtig Bäume in der Stadt sind

Bäume sind für unser Leben unverzichtbar und das ganz besonders in Zeiten des Klimawandels und steigender Temperaturen. Sie binden Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff.

Bäume filtern unsere Luft, bieten Wind- und Lärmschutz, prägen unser Stadtbild und bieten einen Lebensraum für Vögel, Fledermäuse, Insekten, Eichhörnchen und andere Kleintiere. 

Klimabaumliste und Neuanpflanzung

Insgesamt stehen im Stadtgebiet entlang der Straßen und in unseren Parks ca. 230.000 Bäume. Alle Bäume in Frankfurt sind mit ihren Standorten in dem seit 1982 bestehenden Baumkataster erfasst und über das Geoportal der Stadt im Internet einsehbar. Betreut und gepflegt werden die Bäume vom Grünflächenamt der Stadt. Jährlich veröffentlicht das Grünflächenamt die Frankfurter Baumliste, auch Klimabaumliste genannt. Sie dient als Leitfaden für die Anpflanzung neuer Bäume.

Im Jahr 2025 wurden 17 neue Baumarten wie zum Beispiel die Butternuss oder die Gelbholzbäume als geeignet in der Liste ergänzt. Im gleichen Zeitraum mussten aber 11 Arten aus der Liste gestrichen werden, da sich diese Bäume als zu anfällig bei den herrschenden Klimabedingungen erwiesen haben.

Ein wichtiges Ziel des Grünflächenamtes bei der Neuanpflanzung ist, die Zahl der Baumarten zu erhöhen. Durch eine große Artenvielfalt sollen mögliche Schäden durch den Klimawandel vermieden oder zumindest reduziert werden.

Im Jahr 2023 beschloss das Stadtparlament die Anpflanzung von 10.000 neuen Bäumen bis zum Jahr 2030. Bis zum heutigen Tag wurden 3.200 neue Bäume gepflanzt, jedoch sind davon 1.600 Bäume Nachpflanzungen für Bäume, die so geschädigt waren, dass sie gefällt werden mussten.

ca. 500 Jahre alt

Stileichen im Schwanheimer Wäldchen

Die ältesten Bäume sind sicherlich die über 500 Jahre alten dreißig Stileichen im Schwanheimer Wäldchen. Sie werden in der Literatur auch als "Alteichen” oder "Huteeichen” bezeichnet.

Das Wort "Huteeichen” bedeutet, dass unter diesen Eichen Vieh gehütet wurde. Im Mittelalter waren es Schafe, Ziegen und Kühe. Im 19. Jahrhundert waren es hauptsächlich die Hausschweine der Schwanheimer Bauern, denn die Eicheln waren nähstoffreiches Futter für die Tiere.

Stileichen im Schwanheimer Wäldchen,  © Frank Behnsen
Stileichen im Schwanheimer Wäldchen, © Frank Behnsen
ca. 325 Jahre alt

Sommerlinde an der Eschersheimer Landstraße

Erstaunlicherweise gibt es aber auch einen sehr alten Baum direkt an der Eschersheimer Landstraße. Die Rede ist vom Lindenbaum, eine Sommerlinde, die namensgebend für die Straße "Am Lindenbaum" und eine U-Bahnstation ist. Sie wurde am Ende des 17. Jahrhunderts als Landmarke auf der östlichen Seite der Eschersheimer Landstraße gepflanzt.

Ihr ursprünglicher Name war "Kleine Linde", da es am weißen Stein eine noch größere Linde gleicher Art gab, die jedoch 1923 bei einem Sturm umstürzte. Die "Kleine Linde" hat mittlerweile einen Stammumfang von 5 Metern und eine Höhe von 25 Metern. Durch die Eschersheimer Landstraße und die Versiegelung der Flächen um den Baum sind regelmäßige pflegerische Eingriffe nötig.

Sommerlinde am Lindenbaum, © Peng
Sommerlinde am Lindenbaum, © Peng
ca. 275 Jahre alt

Ginkgobaum im Brentanopark

Im Alter folgt dicht auf die Eschersheimer Linde der Ginkgo biloba neben dem Petrihaus im Brentanopark. Der Baum steht dort seit ca. 275 Jahren.

Man vermutet der Baum diente Johann Wolfgang von Goethe als Inspiration zu seinem Gedicht über den Ginkgo biloba im „West-östlichen Divan“.

Der schöne, exotische Baum mit einer Höhe von 18 Metern ist vermutlich das älteste Exemplar in Deutschland. Er zählt wider Erwarten nicht zu den Laub- sondern zu den Nadelbäumen, denn die von uns als Blätter betrachteten Blätter sind eigentlich Nadeln.

Ginkgo biloba am Petrihaus, © Frank Behnsen
Ginkgo biloba am Petrihaus, © Frank Behnsen
ca. 215 Jahre alt

Platane am Nebbienschen Gartenhaus

Abschließend möchte ich hier noch die ahornblättrige Platane am Nebbienschen Gartenhaus erwähnen.

Diese Platane wurde um das Jahr 1810 vermutlich im Zuge der Erbauung des Gartenhauses gepflanzt, sie ist dieses Jahr also ca. 215 Jahre alt.

Der Baum hat einen Stammumfang von etwas mehr als sieben Metern und eine Höhe von 35 Metern.

Platane am Nebbienschen Gartenhaus, © Baumlaeufer
Platane am Nebbienschen Gartenhaus, © Baumlaeufer

Weitere bedeutende Bäume in unserem Stadtgebiet

Gerne erwähnte ich hier in loser Auflistung noch andere bedeutende Bäume in unserem Stadtgebiet, vielleicht haben Sie ja Spaß daran, diese zu entdecken:

 

  • Rosskastanie "An der Schäferköppel" in Nieder-Erlenbach, Alter ca. 110 Jahre, Stammumfang etwas mehr als fünf Meter, Höhe des Baumes 17 Meter
  • Platane "An der Batterie" in Frankfurt Höchst, Alter ca. 180 Jahre, Stammumfang rund drei Meter, Höhe des Baumes 21 Meter
  • Schloßplatzeiche auf dem Höchster Schloßplatz, Alter ca. 150 Jahre, Stammumfang zwei Meter sechzig, Höhe des Baumes 13 Meter
  • Esche am Heddernheimer Friedhof, Alter circa 185 Jahre, Stammumfang vier Meter vierzig, Höhe des Baumes 31 Meter