Neue Kräme
Krämerbuden, Neue Börse und Apotheke mit Geschichte
Zwischen Römerberg und Liebfrauenberg
Die Neue Kräme ist eine der drei wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen der Altstadt. Neben der Fahrgasse im Osten und der Katherinenpforte im Westen verbindet die Neue Kräme die zwei wichtigsten Altstadtplätze, den Römerberg und den Liebfrauenberg.
Die Krämerbuden-Straße
Bevor diese Straße zur Neuen Kräme wurde, hieß sie Scheidsgasse oder victus dividens, gewissermaßen der Scheitel der Altstadt. Neue Kräme nennen wir sie erst seit Mitte des 16. Jahrhunderts.
Ihren Namen erhielt die Neue Kräme von den Krämerbuden, die die Stadt seit Mitte des 16. Jahrhunderts dort betrieb.
Die „Alte Börse"
Die Neue Kräme reichte vor dem 2. Weltkrieg bis hinunter zur Braubachstraße. Dort stand die erste Börse Frankfurts, genannt „Alte Börse“, 1840–1843 von Jakob Friedrich Peipers nach den Plänen von Friedrich August Stüler erbaut. Neben dem Börsengebäude befanden sich in der gleichen Häuserzeile auch zwei barocke und drei gründerzeitliche Häuser. Diese begrenzten den Paulsplatz in östlicher Richtung.
1952 wurden die Reste der Alten Börse und seine Nachbargebäude abgerissen. Die Grundstücke wurden dem Paulsplatz zugeschlagen und so fehlt bis heute hier eine Seite der Neuen Kräme.
Neue Kräme 2 – die Kopf-Apotheke
Die Neue Kräme 2 ist ein neobarockes Gebäude, 1906 gebaut von dem Architekten Fritz Geldmacher. Dort befand sich bis 1989 die Kopf-Apotheke. Die Geschichte dieser Apotheke lässt sich, wenn auch nicht an genau diesem Platz, bis ins Jahr 1435 zurückverfolgen. Hier konnten die Frankfurter die bekannten „Frankfurter Pillen“ erwerben. Bei der „Frankfurter Pille" handelte es sich um ein von Johann Hartmann Beyer, Stadtarzt von 1589 bis 1600, erfundenen Abführmittel mit geheimer Rezeptur.
Direkt gegenüber dem Gebäude befanden sich zwei der bedeutendsten Frankfurter Profanbauten des 18. Jahrhunderts mit den Namen „Zur Stadt Antwerpen" und „Großes Kaufhaus".
Wiederaufbau nach Zerstörung im 2. Weltkrieg
Die Flaniermeile vom Liebfrauenberg zum Paulsplatz und weiter zum Römerberg, die seit 1969 Fußgängerzone ist, wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört.
Anfang der 50er Jahre wurden die Gebäude im nördlichen Teil der Neuen Kräme bis zur heutigen Berliner Straße wieder aufgebaut. Die Gewerberäume im Erdgeschoss wurden an Einzelhändler vermietet in den Obergeschossen befanden und befinden sich Wohnungen.