Dr. Fried Lübbecke
Gründervater der Freunde Frankfurts – ehemals Bund tätiger Altstadtfreunde
Unser Gründervater – häufig auch Altstadtvater genannt – war Dr. Fried Lübbecke (1883-1965). Er wurde in Wittenberge an der Elbe geboren und war somit gar kein „echter“ Frankfurter. Nach Beendigung seines Studiums der Kunstgeschichte und Stationen in Bonn und Hanau kam er 1911 nach Frankfurt. Lübbecke wurde Assistent des bekannten Kunsthistorikers und Städeldirektors Georg Swarzenski und betreute die 1907 gegründete Städtische Galerie im Städel.
1917 übernahm Lübbecke die Abteilung „Kunst und verwandte Gebiete“ beim Messeamt der Stadt Frankfurt. Zu seiner Tätigkeit dort gehörte auch die Organisation von Kunstausstellungen.
Gründung „Bund tätiger Altstadtfreunde“
Während einer von Lübbecke organisierte Kunstausstellung mit dem Thema „Alt Frankfurt“, möglicherweise aber auch schon vorher, kam er auf die Idee, einen Verein mit dem Ziel zu gründen, die zu diesem Zeitpunkt schon sehr verfallene und verwahrloste Altstadt Frankfurts zu retten. Anlässlich eines Vortrages von Lübbecke am 12. April 1922 im Bürgersaal des Römer, bei dem er den Anwesenden die Schönheit und den Detailreichtum der Altstadt in Bildern präsentierte, forderte er die Zuhörer auf, sich auch „tätig“ zu engagieren.
34 Personen, deren Namen wir nicht alle kennen, unterschrieben die Gründungsurkunde – unter ihnen auch der Oberbürgermeister Georg Voigt und der Bürgermeister Eduard Gräf, Stadtrat Ludwig Landmann, der katholische Stadtpfarrer Jakob Herr und der Pfarrer der evangelischen Paulusgemeinde Karl Veidt sowie der Rabbiner Georg Salzberger. Unseren Berichten zufolge schlossen sich in den folgenden Tagen 300 Personen dem „Bund tätiger Altstadtfreunde“ an.
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