Familie Guaita
Südfrüchtehandel und längster Bürgermeister der Stadt Frankfurt
Die Familie Guaita
Die Familie Guaita war, genau wie die Familie Brentano, aus Oberitalien nach Frankfurt gezogen und hier als Südfrüchtehändler tätig.
Die erste Erwähnung eines Familienmitglieds in Frankfurt erfolgt 1660. Es handelt sich um den Todestag von Francisco de Guaita aus dem Ort Codogna am Comer See. Er war Pomeranzenjunge, das war im 17. Jahrhundert die Bezeichnung für einen aus Oberitalien eingewanderten Südfrüchtehändler.
Innocenzo Guaita und Matteo Guaita
1665 übernahmen die Brüder Innocenzo Guaita und Matteo Guaita den bereits existierenden Südfrüchtehandel ihres verstorbenen Onkels. Die Handelsgesellschaft trug den Namen Matthäus und Innocentius Guaita. Ihre Geschäftsräume befanden sich im Nürnberger Hof in der Frankfurter Altstadt. Beliebt waren die italienischen Händler katholischen Glaubens in der streng lutherischen Reichsstadt Frankfurt nicht.
Einheimische Händler bemühten sich nach Kräften, die Geschäfte der Südfrüchtehändler zu erschweren. Die Gewürzkrämer und Zuckerbäcker legten 1671 sogar Beschwerde gegen die Südfrüchtehändler Matthäus Guaita und Martino Brentano beim Rat der Stadt ein. Diese Beschwerde hatte keinen Erfolg, im Gegenteil liefen die Geschäfte ausgezeichnet, und als Innocentius Guaita 1697 verstarb, hinterließ er seinen Erben die unglaubliche Summe von 80.000 Florin.
Anton Maria Guaita
Anton Maria Guaita (1721–1808), verheiratet mit der Frankfurter Bürgertochter Johanna Claudia Monet, wurde durch Heirat und unter Beibehaltung seines katholischen Glaubens Frankfurter Bürger. Er hinterließ nur 11 Jahre später 1808 bereits 675.000 Florin.
Die Guaitas erwarben Land vor den Stadttoren und erbauten das Landhaus Mainlust, dort wo heute der Park am Nizza ist, und hatten einen Garten vor dem Eschenheimer Tor.
Georg Friedrich von Guaita
Der bekannteste Guaita war sicherlich Georg Friedrich von Guaita (1772–1851), Sohn von Johann Babtista Guaita und Maria Elisabeth Guaita geborene Belli. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Mainz und Göttingen kehrte er nach Frankfurt zurück und ließ sich, gemäß der Familientradition, als Handelsherr nieder. Verheiratet war er mit Meline Guaita geborene Brentano (1788–1861), einer Schwester von Bettine und Clemens Brentano.